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Gärtner: Ohne Plan ins Ungewisse?

Seit 2009 läuft eine Seminarreihe an der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg. In ihrem Mittelpunkt steht eine Plankostenrechnung für gärtnerische Betriebe im Umbruch: für Betriebe, die auf dem Weg sind von der Pflanzenproduktion zur Dienstleistung. Das entsprach bisher den allgemein anerkannten Megatrends der gesamten Volks- und Weltwirtschaft. Heute wird der Trend überlagert durch eine Rückbesinnung auf regionale Produktion. Unzählige externe Einflussgrößen aus dem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld verschärfen die Unübersichtlichkeit und erschweren eine längerfristige Unternehmensplanung.

 

Hinzu kommen die internen Probleme: Kleine und kleinste Unternehmen leiden vor allem unter der unzureichenden, betriebswirtschaftlichen Transparenz. Bei den typischen kleinen Gärtnereien, Baumschulen, Gartencentern, Blumengeschäften, Friedhofs- und Staudenbetrieben, die für den lokalen Markt produzieren, Handel betreiben und Dienstleistungen erbringen, ist das Problem besonders groß. Allenfalls im Nachhinein erfährt man aus der monatlichen BWA oder dem Jahresabschluss, wie es gelaufen ist. Ein Soll-Ist-Vergleich ist nicht möglich, wenn kein Plan, kein Soll vorgegeben ist.

 

Trotz der großen Zahl solcher Betriebe, die es immer noch gibt, sind die Hilfestellungen aus Wissenschaft, Fachschulen, Beratung und Fachliteratur völlig unzureichend. Kein Wunder bei der Heterogenität und Komplexität dieses Wirtschaftszweiges.

 

Wie kann man die Hemmschwelle zu einer besseren ökonomischen Ausrichtung und Unternehmenssteuerung abbauen? Es braucht schon einen langen Atem und eine Grundsympathie für diese Branche, um das nötige Instrumentarium bereitzustellen und weiterzuentwickeln. Und dazu muss auch die Bereitschaft kommen, sich in Seminaren und Workshops mit der Praxis auseinander zu setzen. Ich versuch's mal wieder mit diesem Seminarangebot:

Das Seminar vermittelt die methodischen Grundlagen für gesamtbetriebliches Controlling und bereichsspezifische Kalkulation, wobei als Zielgruppe Führungskräfte von gärtnerischen Handels- und Dienstleistungsbetrieben angesprochen werden. Das sind vor allem

  • Endverkaufsgärtnereien mit Blumengeschäften
  • Gartencenter
  • Friedhofsgärtnereien
  • Gartenbaumschulen
  • Kleine Betriebe für Gartengestaltung und -pflege
    (für den professionellen Garten- und Landschaftsbau gibt es ein eigenes Seminarangebot)

Das Seminar geht über 2 Tage, von 10:00 Uhr am ersten bis 16:00 Uhr am zweiten Tag. Und so sieht das Programm im Detail aus:

  • Bestandsaufnahme Kalkulationspraxis
  • Kostenkalkulation bei Dienstleistungen, im Handel und in der gärtnerischen Produktion
  • Digitalisierung: Was leistet die Branchensoftware und welche Daten stehen mir zur Verfügung?
  • Gesamtbetriebliche Plankostenrechnung zur Ermittlung der Kalkulationsgrundlagen
  • Wie berücksichtige ich die innerbetrieblichen Lieferungen und Leistungen?
  • Zuschlagsermittlung für Handel, Dienstleistung und Pflanzenproduktion
  • Kalkulation in unsicheren Zeiten: zwischen Kostenrechnung und ‚Pricing‘

Das Seminar ebnet den Weg von der Theorie zur praktischen Umsetzung. Es liefert dazu das nötige digitale Handwerkszeug: Ein Plankostenprogramm auf Excel-Basis aus der OTB-Serie. Mit den Seminargebühren ist eine volle, dauerhafte Lizenz des Programms abgegolten.


Nachtrag  vom 28.11.2023

Mittlerweile ist es gelungen, einen Mitkämpfer in gleicher Sache mit ins Boot zu nehmen: Norbert Elgner von Elgner-Marketing wird mich bei dem oben genannten Seminar unterstützen und seine Marktkenntnisse mit einbringen. Ich freue mich!

Die Detailprogramme habe ich hier eingestellt.

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