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Zukunft planen? In Szenarien denken!

Seit 2009 läuft eine Seminarreihe an der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg. In ihrem Mittelpunkt steht eine Plankostenrechnung für gärtnerische Betriebe im Umbruch: für Betriebe, die auf dem Weg sind von der Pflanzenproduktion zur Dienstleistung. Das entsprach den allgemein anerkannten Megatrends der gesamten Volks- und Weltwirtschaft. Heute ist der Trend in Frage gestellt. Um so mehr gilt es, die Kostenentwicklung und den Markt im Auge zu behalten und sich auf mögliche Szenarien einzustellen.

 

Ging es zu Beginn der Seminarreihe in erster Linie darum, den Gartenbaubetrieben die speziellen absatz- und betriebswirtschaftlichen Bedingungen im Dienstleistungssektor zu vermitteln, insbesondere die dort angebrachten Kalkulationsverfahren, so braucht es heute einen erweiterten Ansatz. Einerseits gibt es eine Rückbesinnung auf regionale Produktion. Andererseits wachsen die Befürchtungen, konjunkturelle Einbrüche könnten den Trend zu mehr Dienstleistung, zu gepflegtem Wohnumfeld und repräsentativem Hausgarten nachhaltig schwächen.

 

Als ich im Jahr 1992 mein erstes Vorlesungssemester an der Fachhochschule Osnabrück abhielt, gab es ein Fach "Volkswirtschaftliche Aspekte der Landespflege". In diesem Rahmen sollten in Gruppenarbeit Szenarien für die künftige Entwicklung der Branche ausgearbeitet werden. Zur Einstimmung der Studierenden entwarf ich diese Folie:

Heute ist es ungleich schwerer, die mittel- und langfristige Entwicklung abzuschätzen. Eine Fortsetzung der Vergangenheitstrends ist nicht vorstellbar. Was dagegen vorstellbar ist: die Kombination von verstärktem Umweltbewusstsein und krisenhaften Entwicklungen.

 

Wie soll ich darauf mit meinem Seminarkonzept reagieren? Das Seminar findet in wenigen Wochen statt und angekündigt ist es so:

 

Gerade in schwierigen Zeiten und bei so vielfältig aktiven Unternehmen gilt es, die eigenen Kosten im Griff und die Rentabilität der verschiedenen Tätigkeitsbereiche im Auge zu behalten. Ein solides Controlling ist dabei überlebensnotwendig.

 

Eine Plankostenrechnung als Grundlage für strategische Entscheidungen und Kalkulationen muss daher verschiedene Zukunftsvarianten durchspielen.

  • Inflationserwartungen
  • Entwicklung der Energiepreise
  • Entwicklung der Lohnzusatzkosten
  • Arbeitsproduktivität
  • Rentabilitätserwartungen

Das Seminar wird wie bisher in erster Linie die methodischen Grundlagen für Kostenrechnung und Kalkulation vermitteln, wobei als Zielgruppe Führungskräfte von gärtnerischen Mehrspartenbetrieben angesprochen werden. Das sind vor allem

  • Endverkaufsgärtnereien
  • Friedhofsgärtnereien
  • Gartenbaumschulen
  • Gärtnereien mit Angeboten der Gartengestaltung und -pflege

Die dabei zum Einsatz kommende, praxiserprobte Excel-Programm bietet sich für die Frage "Was wäre wenn?" hervorragend an mit seinen Funktionen "Szenario-Manager" und "Überwachungsfenster".  Mit den Seminargebühren ist übrigens eine volle Lizenz des Plankostenprogramms abgegolten.

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